IGS erhält Gütesiegel „Startklar für den Beruf“
Firmen stellen sich an IGS vor
Noch weiß Stephan Ommer nicht, was er nach der Schule beruflich machen möchte. Doch der Achtklässler der Integrierten Gesamtschule Am Everkamp findet die Erfahrung spannend, die er an einem Berufetag an seiner Schule gemacht hat. Angetan in Arbeitsjacke, mit dicken Schutzhandschuhen und einer Schutzmaske vor dem Gesicht durfte er unter Anleitung mit einem Schweißgerät arbeiten. „Wenn man es allein macht, ist es schwerer“, sagt er nach dem zweiten Durchgang. Er findet es toll, dass man an einem solchen Berufetag eine Idee für den künftigen Beruf bekommen kann. „Es ist eine neue Erfahrung, aber so etwas würde ich eher nicht machen wollen“, sagt er über das Schweißen.
Aufgebaut war die improvisierte Schweißkabine im Werkraum der IGS vom Unternehmen Hecker Bau, das zur Depenbrock-Gruppe gehört. Ausbildungsleiter Achim Sydow und sein Team stellten die Ausbildungsberufe vor, die in der Gruppe angeboten werden. Beton- und Stahlbetonbauer, Baugeräteführer, Spezialtiefbauer, Industriemechaniker und Straßenbauer werden dort ausgebildet. Neben der Schweißaktion gab es noch ein Lego-Spiel mit ernstem Hintergrund. Nach einem Plan sollten Straße und Plätze mit bestimmten Mustern auf Zeit „gebaut“ werden. Mit Memory-Karten und Modellen von Baufahrzeugen wie Fertigern, Fräsen, Baggern oder Raupen gab Achim Sydow den Schülerinnen und Schülern beim Gerätequiz einen Einblick in die Tätigkeit der Gruppe, die 18 Auszubildende hat. Er selber organisiert die Ausbildung und Praktika und machte deutlich, dass jeder, der „Bock und Ehrgeiz hat, eine Chance bekommen kann, auch wenn die Noten vielleicht etwas schlechter sind“. Man kümmere sich um entsprechende Förderung, so Sydow.
Er lobt die Idee der IGS, Firmen einzuladen. Als Unternehmen bemühe man sich auch um solche Kontakte, um sich praxisnah zu präsentieren und Interesse zu wecken. Über den Kontakt zu Berufseinstiegsbegleiterin Anette Löhr bei einer Job-Börse sei beispielsweise ein Betriebsbesuch für IGS-Schülerinnen und Schüler organisiert worden. Aus dieser Gruppe heraus sei ein Schüler in eine Ausbildung als Baugeräteführer bei Hecker eingestiegen. Deshalb sei man nun gerne wieder in die Schule gekommen.
Das gilt auch für Peter Schütte, Heiner Niehaus und Tobias Tapken von Fahrzeugbau Schütte in Tungeln, die mit einem Transporter mit Edelstahlaufbau vorgefahren sind und dessen Funktionen vor der Schule demonstrieren. John Pascal Weiß aus der 8. Klasse findet die Vorführung interessant, liebäugelt aber eigentlich mit einem Beruf, der mit Computern zu tun. Sein Opa hat ihm aber geraten, ins Handwerk zu gehen, das sei zukunftssicher. Doch auch Logistik, in dem Bereich hat der Opa gearbeitet, wäre eine Option. Noch hat er ja Zeit, sich zu entscheiden.
Niklas Behnken vom Unternehmen Kornkraft in Huntlosen und Corinna Meyer vom Wardenburger Speditionsbetrieb PHL sind ebenfalls in der Schule und präsentieren die Ausbildungsmöglichkeiten in ihren Betrieben.
Anette Löhr, die den Berufetag gemeinsam mit ihren Kollegen Martin Jentsch und Laura Meyer organisiert hat, war sehr zufrieden mit der Resonanz. Rund 60 Schülerinnen und Schüler aus den Klassen acht, neun und zehn hatten sich gemeldet, um mehr über entweder einen oder auch zwei Betriebe zu erfahren. Zum Abschluss setzten sich alle Beteiligten zusammen, um die Erfahrungen aus der zweiten Auflage des Berufetages auszutauschen.
NWZ-Bericht vom 21.02.2019 – Schüler präsentieren Wardenburger Unternehmen/Videos geben Einblick in Ausbildungsberufe