Kletterwald

Klettertag der IGS-Sechstklässler

Ganz vorsichtig steigt Fynn Schröder zur anderthalb Meter hohen Plattform hinauf. Oben angekommen, klinkt er erst den einen Haken aus und befestigt ihn dann am anderen Sicherungsseil, danach kommt der andere Haken. Doppelt gesichert kann er den luftigen Brettersteg nun überqueren. Auf dem Podest folgt die gleiche Prozedur. Zweimal ausklinken, zweimal einhaken, dann rutscht er am schrägen Stahlseil entlang zum Ziel. Geschafft. „Es war ganz gut“, sagt der Sechstklässler unserer IGS über seine allerersten Erfahrungen im Kletterwald „Kraxelmaxel“ beim Freizeitgelände Kirchhatten. Er habe ein wenig Höhenangst, die er aber überwinden wolle, sagte Fynn vor dem Start. Nun ist er erleichtert.

Im Wald klickt, klackt und surrt es, lautes Kinderlachen und Juchzen ist zu hören. Der Kletterwald ist fest in der Hand des sechsten Jahrgangs der IGS, der im Rahmen des Themaplans „Gewalt“ eine Art Wandertag organisiert hat, um „Ich-Stärkung“ zu betreiben. Die Eltern bringen die Jungen und Mädchen und werden sie wieder abholen. In der Zwischenzeit geht es auch darum, neue körperliche und soziale Erfahrungen zu sammeln und die Klassengemeinschaft zu stärken, sagt Jahrgangsleiter Rainer Wilhelms. Die Idee wurde im Jahrgangsteam entwickelt, in die Klassen getragen, begeistert aufgenommen und umgesetzt, ergänzt seine Kollegin Heike Struckmann.

Schülerin Helen Lutter ist ein- bis zweimal im Jahr im Kletterwald. Sie findet es hier richtig cool und hat sich heute vorgenommen, den ganz großen Parcours zu schaffen. Jelle Gonsdorf ist ein wenig bescheidener. Sie will klettern, hat aber doch ein wenig Angst, dass sie herunterfällt.

Inklusive Einweisung sind acht Parcours im Wald verstreut. Es beginnt bei zwei Metern, der höchste Parcours befindet sich elf Meter über dem Waldboden hoch im grünen Blätterdach, beschreibt Parkleiter Pascal Tiedemann die Schwierigkeitsstufen. Besonderen Respekt hätten die meisten Besucher vor dem Lauf über die schwingenden Balken, berichtet er.

Bevor es ans Klettern geht, müssen alle Schüler ein Klettergeschirr anlegen und einen Helm aufsetzen. Dann gibt es die Sicherheitshinweise, Erklärungen zur Doppelsicherung mit den beiden Haken, zum Fallstopp und zum Verhalten. Zum „Aufwärmen“ geht es über den Brettersteg mit anschließender Seilfahrt. Phil Hoopmann und Johannes Kues sind zum ersten Mal im „Kraxelmaxel“ und ganz gespannt. Angst haben sie nicht, freuen sich aber aufs Klettern.

Es dauert nicht lange, da hört man es immer wieder Klicken, wenn die Karabiner eingehängt werden, anschließend surrt es, wenn die Kinder an den langen Schrägseilen heruntersausen. Ein Schüler hat Probleme am schwingenden Balkensteg, traut sich nicht weiter. Ein Mitglied des Teams gibt den Tipp, erst mit dem Fuß auf den Balken steigen, dann die erste Hand ans Seil zu legen. Kurze Zeit später steht der Sechstklässler an der nächsten Station an. Die ist noch höher. Auch Fynn überwindet sich und schafft den Balkenweg. Helen und Jelle sind in ihrem Element und gar nicht mehr zu bremsen. „Das war ein tolle Idee, hierher zu fahren“, sagt Helen.

Fast drei Stunden toben die Kinder durch den Wald, sogar einige Lehrkräfte machen mit. Wer sich verausgabt hat, macht Pause, stürzt sich dann aber wieder ins Getümmel. Wen man auch fragt, alle sind begeistert. Blessuren gibt es kaum. Ein Knöchel muss gekühlt werden, das eine oder andere Mal muss das Kraxelmaxel-Team eingreifen, aber Schwierigkeiten gibt es nicht. Lehrer Florian Wolf sagt mit Blick auf den Blätterwald: „Alles im grünen Bereich“.

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