Die erste Integrierte Gesamtschule im Landkreis Oldenburg Im Jahr 2010 wurde die Einrichtung einer fünfzügigen Integrierten Gesa...
IGS Am Everkamp
Die integrierte Gesamtschule des Landkreises Oldenburg
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Aktuelle Formulare – IGS Am Everkamp (igs-am-everkamp.de)
Einmal mit dem Rasenmähertrecker über den Schulhof kurven
Elf Betriebe stellen sich und ihre Berufe dem achten Jahrgang vor
Wie plant man die sinnvollste Fahrtroute für einen LKW, wenn er Ware bei Kunden in ganz Deutschland abladen muss? Von Oldenburg nach München, dann wieder hoch nach Hannover und am Schluss noch einmal in den Süden nach Stuttgart? „Nee! Würdet ihr wirklich so im Zickzack fahren?“, wundert sich Patricia Arlt, Ausbildungsleiterin bei der PHL Logistik GmbH aus Wardenburg. „Eine Rundtour ist viel sinnvoller“, erklärt sie – und das leuchtet dann auch allen Schülerinnen und Schülern ein.

Insgesamt elf Firmen und Betriebe stellten sich am Mittwoch, dem 8. November, bei den Schülerinnen und Schülern unseres achten Jahrgangs vor. Alle werben sie um Nachwuchs: „Wir wollen unsere Berufe vorstellen und populärer machen“, sagt Sascha Benecke, Geselle bei Hartmann Maschinen- und Metallbau. Bei ihm konnten die Achtklässlerinnen und Achtklässler mit einer Flachzange aus Schweißdraht hübsche Metallsterne basteln. Gar nicht so einfach: „Damit der Stern auch wirklich gut aussieht, braucht man räumliches Denken und technische Fähigkeiten.“ Und Benecke hatte schon so einige Kandidatinnen und Kandidaten erspäht, die beides haben.

Organisiert wurde dieser Tag der „praktische Berufsweltorientierung“ von Michaela Fenske, der Didaktischen Leiterin und Beauftragten für die Berufsorientierung unserer Schule; auch unserer Schulsozialarbeiter Rainer Strauß war in die Vorarbeiten eingebunden. Im 20-Minuten-Rhythmus wechselten die Schülerinnen und Schüler von Raum zu Raum und damit von Betrieb zu Betrieb. Und da gab es viel Neues zu entdecken und auszuprobieren: Bei Bunjes Motorgeräte konnte man sogar mit einem Rasenmähertrecker ein paar Runden drehen.

Neben den genannten Firmen waren auch die Amazone-Werke, Gut Sannum, die Bundeswehr, die Janzen GmbH, Stadt.Land.Grün, Lidl, Edeka und die Meyer Metallwerke dabei. Und Michaela Fenske kündigte gleich das nächste Highlight der Berufsorientierung an unserer Schule an: „Am 6. Februar 2024 findet in der IGS eine Ausbildungs- und Wirtschaftsmesse statt. Dazu sind alle Schülerinnen und Schüler genauso herzlich Willkommen, wie alle Interessierten aus Wardenburg und umzu. 36 Betriebe werden dann bei uns ihre Stände aufbauen. Und vielleicht werden es ja sogar noch mehr: Betriebe, die noch teilnehmen möchten, können sich bis Ende des Jahres gerne bei der Schule melden.“
Der Mensabetrieb startet am Montag, den 6.11.2024


IGS-Aula wird zum Talk-Show-Studio
„Es war sehr aufregend“, sagt Hermine Lohmann. „Natürlich hatte ich ein wenig Bammel vor den Kameras und den hellen Lampen“. Gerade hat sie im Wechsel mit acht anderen Mitschülerinnen und –schülern eine Talkshow moderiert, die aufgezeichnet und demnächst auf dem Sender Oldenburg 1 zu sehen sein wird. Unter der Überschrift „Eine Welt – eine Zukunft. Bildung gegen Armut und Hunger“ beschäftigte sich der achte Jahrgang der Integrierten Gesamtschule am Everkamp in Wardenburg an zwei Tagen im Oktober mit globaler Bildung und Gerechtigkeit und entwickelte viele Fragen, die die Jungen und Mädchen Experten in der Diskussionsrunde stellten, die eine Präsentation der Workshops darstellte. Für Hermine Lohmann und Melissa Pizzimenti war der TV-Auftritt Abschluss eines Projekts in dem beide viel gelernt haben und aus dem sie viel für ihren weiteren Weg mitnehmen.
Organisiert wurde das Vorhaben an der IGS von der „Werkstatt Zukunft“, einem Oldenburger Projekt der Medienbildung, dessen Schwerpunkte nachhaltige Entwicklung, Umwelt, globale Bildung und Demokratie sind. „Wir wollen Ideen für eine nachhaltigere Zukunft vermitteln und den Schülerinnen und Schülern eine globale Sicht ermöglichen“, sagt Journalist Barthel Pester, der im Team die Fäden in der Hand hält. Der Schule entstehen für das Projekt keine Kosten. Die Werkstatt Zukunft wird vom Entwicklungsministerium und der Bingo-Stiftung unterstützt.
Für die Aufzeichnung, zu der auch der Schulchor zwei Songs beisteuerte, verwandelte sich die Aula der IGS in ein großes Fernsehstudio. Als Experten stellten sich Anne Kress vom Weltladen Oldenburg, Friedensfachkraft Rita Taphorn, Umweltheldin Rebekka Polster, Migrationsberater Jan Fomboh und Schulleiter Carsten Kliegelhöfer den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Außerdem wurde Deutschlehrer Thierno Ousmane Sow aus dem Senegal zugeschaltet, der erst im August einige Tage an der IGS erlebt hatte und für den „globales Lernen wichtig ist, um Zusammenhänge zu verstehen“. Das Ziel müsse ein friedliches Zusammenleben sein, auf dem Weg dahin sei multimediales Lernen wichtig, um gleiche Voraussetzungen für alle Beteiligten zu schaffen.
Rita Taphorn hält die Schule für den Ort, an dem man lernen kann, in einer Demokratie zu leben, ohne Gewalt auszuüben. Dazu gehöre Mut, sich einzusetzen, den man aber beispielsweise an der IGS als Streitschlichter aufbringen könne. Im Superheldenanzug tritt Rebekka Polster auf, um für die Umwelt zu arbeiten. Sie will damit Aufmerksamkeit wecken, aber auch Menschen motivieren, etwas für die Umwelt zu tun. „Dann sind sie nämlich auch Umwelthelden“. Den Wert der Bildung für die Integration betonte Jan Fomboh. Der Kameruner kam als Student nach Deutschland, lernte die Sprache, studierte und versteht, „wie man Integration besser hinkriegt“. Für Schulleiter Carsten Kliegelhöfer ist „Bildung der Schlüssel, um seinen persönlichen Lebensweg gestalten zu können“.
Das Projekt an der Wardenburger IGS kam durch einen Kontakt zwischen Barthel Pester und dem Schulleiter zustande. Der riesige Beifall am Ende der Aufzeichnung zeigte allen Beteiligten, dass die Idee gut angekommen war. Carsten Kliegelhöfers Fazit: „Wir haben als Schule viel Wissen geschenkt bekommen“.
Nicht überall in Afrika gibt es Giraffen
Ein Projekt im achten Jahrgang beschäftigt sich mit globaler Bildung und Gerechtigkeit
„Gibt es in Ghana Giraffen?“, fragt Friederike Alts die Schülerinnen und Schüler. Klar, denken viele, Ghana liegt in Afrika, da muss es doch Giraffen geben. „Nein, die gibt es in Ghana nicht“, sagt Friederike, die ein Jahr in Ghana gelebt hat. „Und in dem ganzen Land gibt es auch nur fünf Löwen“. Dafür gibt es dort aber ein sehr gutes und zuverlässiges Mobilfunknetz – „WLAN hat in Ghana kaum jemand, die mobilen Daten sind in Ghana sehr günstig.“
Das eigene Weltbild in Frage stellen, mit Klischees über fremde Länder und Kulturen aufräumen, über Ungerechtigkeiten in der Welt aufklären – darum ging es zwei Tage lang im achten Jahrgang in dem Projekt „Eine Welt – eine Zukunft: Bildung gegen Armut und Hunger“. Organisiert wurden die Workshops von der „Werkstatt Zukunft“, einem Projekt der Medienbildung mit besonderem Fokus auf Umwelt, Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit.
Und auch in der Küche unserer Schule war einiges los: Hier kochte Anne Kress mit den Schülerinnen und Schülern. Auf dem Speiseplan stand unter anderem Apfel-Falafel: „Wir verbinden hier Rezepte aus fernen Ländern mit einheimischen und saisonalen Produkten; Äpfel gibt es hier ja jetzt im Oktober massenhaft. So erweitern wir mit exotischen Rezepten den Horizont und verwenden gleichzeitig Obst aus der Region.“ Anne engagiert sich unter anderem im Oldenburger Eine-Welt-Laden – und so war natürlich auch das Kichererbsenmehl für das Falafel aus fairem Handel.
Dass es gerade im Welthandel oft nicht fair zugeht, erarbeiteten sich die Achtklässlerinnen und Achtklässler bei Friederike Alts am Beispiel Kakao. „Das ist ungerecht!“, riefen einige Schülerinnen und Schüler spontan in die Klasse. Sie hatten gerade herausgefunden, dass von einer Tafel Schololade, die einen Euro kostet, ungefähr 50 Cent an den Supermarkt gehen – aber nur knapp sieben Cent bei den Kakaobauern in Ghana ankommen.
Das Projekt geht nach den Ferien noch weiter: Am Dienstag, dem 7. November, gibt es eine Podiumsdiskussion mit einigen der Referentinnen und Referenten zum Thema „Eine Welt – eine Zukunft. Bildung gegen Armut und Hunger“. Moderiert wird die Veranstaltung dann von Schülerinnen und Schülern aus dem achten Jahrgang der IGS Am Everkamp.
IGS Wardenburg bietet vier Stellen für „Bufdis“
Die Integrierte Gesamtschule am Everkamp möchte ihre gute Schülerbetreuung noch verbessern und hat deshalb vier Stellen für Frauen und Männer ausgeschrieben, die Bundesfreiwilligendienst leisten möchten. Bewerbungen sind ab sofort bei der Wardenburger Schule möglich. „Eine Ausbildung ist nicht nötig, Interesse und Spaß an der Arbeit mit Kindern sind wichtig“, sagt Schulleiter Carsten Kliegelhöfer, der mit Bundesfreiwilligendienstleistern (Bufdis) bisher gute Erfahrungen gemacht hat und sie deshalb an der IGS einsetzen möchte. Er ist Ansprechpartner für Interessenten, die sich telefonisch (04407-71740) oder per E-Mail (schule@igs-am-everkamp.de) an ihn wenden können.
Die Bufdis sollen die Schule in den Bereichen Integration, Kinder- und Jugendhilfe, Jugendbildung und Jugendarbeit sowie im Sport unterstützen. Dahinter verbirgt sich die Tätigkeit im Schulsport, im Ganztagsbereich und in der Inklusion. Das kann beispielsweise die aktive Gestaltung von Pausen sein, die Begleitung im Unterricht, die Betreuung bei Klassenfahrten, Unterrichtsgängen oder Tagesausflügen sowie die Betreuung der Schulbibliothek. Zur Unterstützung im Ganztagsbereich kann das Anbieten eigener Arbeitsgemeinschaften gehören. Auch in der Inklusion gibt es Möglichkeiten der Mitwirkung, die Gestaltung und Pflege des Schulgartens ist ebenfalls möglich.
Das Spektrum an der IGS ist also breit gefächert. „Es ist interessant für alle Menschen ab 18 Jahren, die Interesse an der Arbeit mit Jugendlichen haben“ sagt Carsten Kliegelhöfer über die Voraussetzungen für die Interessenten, die sich ab sofort auf die Stellen an der IGS bewerben können. Für die freiwillige Tätigkeit an der Schule, die einem normalen Arbeitstag entspricht, gibt es ein monatliches Taschengeld und ein kostenloses Mittagessen. Außerdem gibt es unschätzbare Erfahrungen in einem sozialen Bereich, den jeder zwar durch die eigene Schulzeit kennt, den er aber in dieser Funktion aus einer ganz anderen Warte kennenlernen kann. Die Tätigkeit in der IGS bietet sich auch für junge Frauen und Männer an, die einen Beruf in der Erziehung und Bildung anstreben und sich hier selber erproben wollen. Abwechslung und viele neue Erfahrungen gibt es an der IGS mit ihren knapp 400 Schülerinnen und Schüler in den Klassen 5 bis 10 auf jeden Fall. In den Ferien haben die Bufdis übrigens auch frei.
Der Bundesfreiwilligendienst wurde nach dem Aussetzen der Wehrpflicht im Juli 2011 eingeführt als Angebot an Frauen und Männer jedes Alters, sich für das Allgemeinwohl zu engagieren – im sozialen, ökologischen und kulturellen Bereich oder im Bereich des Sports, der Integration sowie im Zivil- und Katastrophenschutz. Häufig übernehmen junge Leute solche Stellen, die praktische Erfahrungen und Einblicke in die Berufswelt gewinnen wollen. Nähere Informationen zum Bundesfreiwilligendienst und den Stellen an der Wardenburger IGS gibt es auch über die Homepage der Bundeseinrichtung (www.bundesfreiwilligendienst.de).
Es summt und brummt im Bauerngarten
Die Bienen-AG kümmert sich um zwei junge Völker
Von Ida Grotelüschen (7b), Lea Wennekamp (8a) und Adrian Endrikat (8b)
„Wenn man sich frisch die Haare gewaschen hat und nach Blumen duftet, muss man sich nicht wundern, wenn einem die IGS-Schulbienen hinterherfliegen“, sagt Emma aus der Klasse 7b. „Bienen können sehr gut riechen.“ Emma nimmt an der Bienen-AG von Frau Reichert-Lewioda teil.
In der IGS am Everkamp wohnen zwei junge Bienenvölker im Bauerngarten, sie freuen sich über die heimischen Pflanzen und Bäume hier. Jetzt im frühen Herbst ist die AG damit beschäftigt, die Bienen für den Winter aufzufüttern. Die Schülerinnen und Schüler ziehen sich die weißen Imkerblousons an. Die sehen so ähnlich aus wie Astronautenanzüge, haben ein Netz vor dem Gesicht, durch das man durchsehen kann – und Handschuhe sollte man auch tragen.
Dann öffnen sie den Bienenstock. Es summt bedrohlich, überall schwirren Bienen herum. Jetzt kommt der „Smoker“ zum Einsatz. Er sieht aus wie eine Art Kanne und ist mit qualmender Eierpappe gefüllt; der Rauch beruhigt die Insekten. Dann wird ein mit Wachs ausgekleideter Kasten aus dem Bienenstock genommen, der dann mit Futtersirup gefüllt und wieder eingesetzt wird.
„Im Winter bilden die Bienen eine Bienentraube, um sich warm zu halten. Dabei sitzen die Bienen nah aneinander, schlagen mit den Flügeln und produzieren so Wärme“, sagt Frau Reichert-Lewioda. „Die Bienen lagern den Sirup wie Honig in ihren Waben ein und haben so genug für den Winter zu fressen.“
Und wie ist Frau Reichert-Lewioda auf die Idee mit der Bienen-AG gekommen? „Ich liebe Honig“, sagt sie, hat von einer Freundin gehört, dass man so etwas an der Schule anbieten könnte – und hat einen Imkerkurs belegt. Und nach der Corona-Pause geht es nun wieder richtig los.
Noch sind die Völker zu jung und zu klein, es gibt noch wenig Wachs und Honig zu ernten – aber im nächsten Jahr ist die Bienen-AG dann auch wieder auf dem Weihnachtsmarkt vertreten. Das Wachs wird dann zu Tüchern und Kerzen verarbeitet – und zu Pfotenwachs: Das schützt Hundepfoten im Winter vor Rissen durch Salz. Eine Spezialität ist auch das „Imkerkaugummi“: Es besteht einfach aus Honig und Wachs. Bienen verschließen ihre Honigwaben mit Wachs, und wenn man das Wachs abkratzt, bleibt ein bisschen Honig daran hängen – und das kann man dann einfach in den Mund stecken. Lecker!
Das Bienengedicht
Von Lea Wennekamp, Klasse 8a
Die IGS stellt den Bienen ein Nest,
das ist für sie ein Fest.
Der Imkeranzug für den Schutz,
damit die Biene uns nicht stechen muss.
Wenn die Bienen dir am Leibe fliegen,
musst du wohl nach Süßem riechen.
Fleißig am Tage
füllen sie ihre Wabe.
In den frühen Abendstunden
fliegen sie ihre letzten Runden.
Im Winter kuscheln sie ganz nah
und halten sich mit den Flügeln warm
Passt auf alle Bienen auf,
denn sie haben ganz schön was drauf!
Wege der Erinnerung
Deutsch-polnische Begegnung in Schlesien
Was für eine Unterkunft – mit Jugendherberge hat das nichts zu tun! So dachten wir, eine Gruppe von Schüler*innen des neunten und zehnten Jahrgangs, als wir nach einer langen Zugfahrt in Morawa im Südwesten von Polen ankamen. Auf einem ehemaligen Gutshof trafen wir uns mit polnischen Schüler*innen zum Seminar „Wege der Erinnerung“, das vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk gefördert wurde.

In den großzügigen Zimmern mit alten Möbeln konnten wir uns lebhaft die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vorstellen, in der Frau Melitta Sallai hier auf dem Gut ihre Kindheit verbracht hatte. Am Ende des Kriegs mit ihrer Familie geflüchtet, lebt sie heute wieder in ihrem Elternhaus und hat es sich zum Ziel gemacht, jungen Leuten einen Ort der Begegnung zu bieten. Ein Gespräch mit ihr über ihr abwechslungsreiches Leben gehört zu den Highlights unserer Woche.
Darüber hinaus haben wir das ehemalige Konzentrationslager Groß-Rosen besucht und konnten dort u.a. den Steinbruch sehen, in dem die Gefangenen arbeiten mussten. Auch gab es eine rekonstruierte Baracke, so dass man sich ihre Lebensumstände besser vorstellen konnte. Es war erstaunlich, wie klein die Betten waren, in denen sie zeitweise sogar zu dritt geschlafen haben. Was uns nachdenklich gemacht hat war, dass die Gefangenen nicht ihre persönlichen Sachen behalten durften. Zwar gab es Schränke, in die sie etwas legen konnten – aber sie besaßen gar nichts, höchstens eine Schüssel und einen Löffel für das Essen. Private Briefe mussten nach dem Lesen vernichtet werden.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den deutsch-polnischen Beziehungen und der Versöhnung nach dem Krieg. In dem Ort Kreisau haben wir erfahren, wie mühsam dieser Weg war und ist. Ein Beispiel: Der deutsche Bundeskanzler Willy Brandt kniete 1970 spontan vor dem Denkmal für die Helden des Warschauer Ghettos nieder. Für die Deutschen war dies eine klare Bekennung. Für die Polen hingegen war es nur eine halbherzige Entschuldigung, denn sie galt ihrer Meinung nach nur den Jüdinnen und Juden, nicht aber den Polinnen und Polen, die ebenfalls unbeschreiblich stark unter dem Nazi-Regime gelitten hatten.
Neben diesen intensiven Themen gab es aber auch Lagerfeuer, Musik und den Druck von T-Shirts als Erinnerung an die gemeinsame Zeit. Am letzten Tag waren wir in Breslau. Hier mussten wir in kleinen Gruppen unterschiedliche Aufgaben bewältigen, z.B. Fotos mit den Breslauer Zwergen machen und ihre Geschichte herausfinden oder einen Kurzfilm mit den schönsten Sehenswürdigkeiten drehen. Die Stadt mit ihren bunten Häusern hat uns super gefallen. Wir kommen gern noch einmal wieder!
IGS beim Sommerlauf dabei

Bammel vor der Strecke? Die hatte Greta Eggert nicht. Die Schülerin aus der 5b der Integrierten Gesamtschule am Everkamp legte sogar noch einen echten Endspurt auf die Straße und fühlte sich eigentlich nicht so richtig kaputt. „Es war toll“, sagte sie direkt nach dem Schülerlauf über anderthalb Kilometer, der auf dem Sportplatz gestartet wurde und direkt vor der Schule endete. 40 Jungen und Mädchen der IGS beteiligten sich an diesem Wettbewerb, der zum Programm des Wardenburger Sommerlaufs gehörte. Lehrerin Melanie Rabe habe in der Klasse 5b gefragt, wer mitmachen wolle, da habe sie sich gemeldet, meinte Greta, die zum ersten Mal auf die Laufstrecke ging. Eigentlich tanzt sie nämlich lieber, außerdem möchte sie bald die Sportart Parkour machen, bei der es gilt, Hindernisse zu überwinden.

„So richtiges Training konnten wir nicht machen, dafür ist es gut gelaufen“, freute sich Melanie Rabe über die Leistung der Jungen und Mädchen zu denen auch Charlie Menezla gehörte, der schon zum dritten Mal mitlief. „Ich bin fit, ich schaffe das ganz gut“, war sich der Achternmeerer schon vor dem Lauf sicher. Für den Siebtklässler, der mit der Nummer 1871 an den Start ging, war der Lauf eine Art Konditionstraining, denn vor dem Laufen steht bei ihm Fußball an erster Stelle.
Mehr als 60 Schülerinnen und Schüler, aber auch Lehrerinnen und Lehrer kamen am ersten Sonntag im September freiwillig zu Schule, um in einem der Läufe zu starten. Die meisten waren beim Schülerlauf dabei, die anderen liefen die 5-Kilometer-Strecke über den Huntedeich. Sportlehrer Ralf von der Assen und mehrere Kolleginnen und Kollegen organisierten die Vergabe der Startnummern, das Verteilen der einheitlichen IGS-Leibchen und die Einteilung der Jungen und Mädchen. Das Startgeld für die IGS-Läuferinnen und -Läufer übernahmen Schule und Förderverein.

Ralf von der Assen freute sich über die breite Beteiligung und das Engagement. Denn „eigentlich ist der Termin so relativ kurz nach den Sommerferien für uns als Schule ungünstig“, meinte der Sportlehrer. Vor den Ferien habe man gezielt Ausdauertraining im Sportunterricht gemacht, aber nach Schulbeginn sei die Zeit zum Auffrischen doch etwas knapp gewesen. Doch alle IGS-Läuferinnen und Läufer hielten durch und bekamen im Ziel ihre Medaille für die Teilnahme am Wardenburger Sommerlauf, für den sich die Schule in ein großes Läuferlager verwandelte.
Vor der IGS gab es Verpflegungsstände, eine Hüpfburg, Startlisten und die Anmeldung, die Aula war zum Läufercafé umfunktioniert, in der Mensa war Kuchenverkauf, auch der Schulkiosk war geöffnet. An diesem Sonntag im September herrschte an der IGS fast mehr Trubel als an einem normalen Schultag. So wird es vermutlich im nächsten Jahr wieder sein, und dann werden erneut viele Jungen und Mädchen an einem Sonntag gerne zur Schule gehen.
Besuch aus dem Senegal an der IGS Am Everkamp

Seit mehr als zwei Jahren kennen sich Französischlehrerin Berit Pleitner von der Integrierten Gesamtschule am Everkamp in Wardenburg und ihr Kollege, Deutschlehrer Thierno Ousmane Sow, vom Lycée de Kounoune in Rufisque im Senegal – bisher allerdings nur virtuell. Sie haben Informationen ausgetauscht und in ihrem Unterricht verwendet. „Ich habe von ihm Videos und Fotos erhalten, wenn ich mich im Französischunterricht mit dem Senegal beschäftigt habe“, sagt Berit Pleitner über den Kontakt, den der Senegalese kurz vor Corona über die Partnerschulbörse der Kultusministerkonferenz hergestellt hat. Seit einigen Tagen kennen sich beide persönlich, der Deutschlehrer aus dem westafrikanischen Land hat sogar einige Tage in den Betrieb der Wardenburger Schule hineingeschnuppert.

Kurz vor dem Ende der Ferien trudelte die Nachricht auf Berit Pleitners Smartphone ein, dass Thierno Ousmane Sow in Deutschland sei, und ob man sich treffen könne. Sie lud ihn gleich nach Oldenburg ein, zeigte ihm Land und Leute und natürlich ihre Schule, in der der Senegalese quasi als Praktikant den Alltag in der letzten Ferienwoche erlebte.
Die Besprechungen für das neue Schuljahr nach den großen Ferien „habe ich toll gefunden“, sagt der Deutschlehrer aus dem Senegal. Dass alle Lehrer eines Jahrgangs als Team zusammenarbeiten, kennt er von seiner Schule nicht, dort gibt es eher eine Fachorientierung. „Hier kann man sich gemeinsam verbessern“, sieht er Vorteile der Organisation an der IGS. „Sehr cool“ fand er die Wanderung des Kollegiums mit anschließendem Grillen. „Da geht man mit viel Energie ins neue Schuljahr“.
Thierno Ousmane Sow lebt in Rufisque ganz in der Nähe der senegalesischen Hauptstadt Dakar. Der 38-Jährige ist verheiratet und hat einen Sohn und eine Tochter. Deutschlehrer ist er geworden, weil sein älterer Bruder und auch seine Schwester Deutsch gelernt haben. „So konnten sie mir helfen“, sagt er, denn als er nach der mittleren Reife zwei Sprachen fürs Gymnasium auswählen musste, „habe ich mich an meinen Geschwistern orientiert.
In Deutschland ist der Pädagoge seit Anfang Juli. Er nahm an einer Fortbildung zum Thema nachhaltige Entwicklung im Unterricht teil, die vom Goethe-Institut in Schwäbisch-Hall angeboten wurde. Nach deren Ende beantragte er eine Verlängerung seines Aufenthalts für Berlin. Dort war er in einer Organisation gegen Alltagsrassismus tätig.
„Ich fühle mich daheim“, sagt Thierno Ousmane Sow, der praktisch Teil der Familie Pleitner ist, über den Aufenthalt in Wardenburg. „Absolut faszinierend“ findet Berit Pleitner die Begegnung mit ihrem Kollegen. „Es ist eben doch etwas ganz anderes, Menschen persönlich zu erleben, als nur auf Fotos zu sehen. Ich bin sehr froh, dass wir uns getroffen haben.“ Natürlich wird Thierno an den ersten beiden Schultagen mit ihr in den Französischunterricht kommen und dort viel über sein Heimatland erzählen, denn es geht um mehr als nur die Sprache. So wird es im Herbst Projekttage zur Nachhaltigkeit an der IGS geben, zu denen auch Impulse per Video aus Rufisque kommen werden. Der Aufenthalt des Lehrers aus dem Senegal in Deutschland endet Anfang September. Aber Thierno Ousmane Sow fände es sehr schön, einmal Schülerinnen und Schüler aus Wardenburg in seiner Heimat zu begrüßen.
Entlassungsfeier an der IGS Am Everkamp
„Die IGS – kann ich nur empfehlen“, sagt Marek Drake. Er muss es wissen, denn nach sechs Jahren verlässt er die Integrierte Gesamtschule am Everkamp mit einem Abschluss und wird versuchen, sein Fachabitur zu machen. Er ist schick in Schale, denn gleich gibt es in der großen Entlassungsfeier das Zeugnis. „Noch bin ich nicht aufgeregt“, sagt er und macht sich auf den Weg in die Aula. Ähnlich positiv bewertet Marika Ineken aus Ahlhorn ihre Zeit an der IGS. Sie ist von einem Gymnasium nach Wardenburg gewechselt. „Es waren gute Jahre“, sagt sie und nennt als nächste Etappe die einjährige Berufsfachschule in Oldenburg. 80 Jungen und Mädchen aus den Klassen 9 und 10 erhielten ein Zeugnis. Ohne Abschluss blieb keiner, 35 Schülerinnen und Schüler werden ihre Schullaufbahn in einer Oberstufe fortsetzen.
Aktuelles

Allgemeine Hinweise
Informationen zu den ÖPNV-Fahrplänen finden Sie hier.
Informationen für zukünftige Fünftklässler finden Sie hier.
Besuchen Sie auch die Homepage des Vereins der Freunde und Förderer der IGS Am Everkamp e.V.
Informationen zu witterungsbedingten Unterrichtsausfällen erhalten Sie hier über die BIWAPP-Warn App des Landkreises.
Außerdem steht Ihnen das Schulamt des Landkreises unter den Rufnummern 04431-85 239 oder 85 294 sowie die E-Mail-Adresse schuelerbefoerderung@oldenburg-kreis.de helfend zur Seite.

Termine

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An der IGS Am Everkamp wird Unterricht ausschließlich anhand von Themenplänen organisiert und durchgeführt. Dies gilt für den ...
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